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Abschied Otmar

Veröffentlich am: 22.03.2024

Wenn ein langjähriges Feuerwehrmitglied mit 65 Jahren aus der aktiven Einsatzabteilung ausscheidet, kommt es nicht allzu oft vor, dass der zukünftige „Rentner“ bis zum letzten Tag noch voll dabei war und an den allermeisten Einsätzen teilgenommen hat. Für unseren Otmar war das selbstverständlich, und so setzte er sich natürlich auch am Vorabend seines 65. Geburtstages ins Auto und fuhr zum Feuerwehrhaus, als er alarmiert wurde. Doch diesmal erwartete ihn kein Einsatz, sondern ein Empfang durch seine Kameraden, um ihn würdig aus dem aktiven Dienst zu verabschieden.

Sichtlich gerührt schüttelte er – der eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht – die vielen Hände der Spalier stehenden aktiven und passiven Kameraden und lauschte den ehrenden Worten von Kommandant Christian Kullick und Vorstand Stefan Hein. „So schnell geht’s“ sagte Otmar selbst mit einem Augenzwinkern zum Abschluss seiner aktiven Laufbahn, die unglaubliche 48 Jahre und neun Monate dauerte.

Doch schon bevor Otmar Hart aktives Mitglied der Feuerwehr Werneck wurde, war die Feuerwehr ein wichtiger Teil seines Lebens. Die Feuerwehr gehörte in der Familie Hart einfach dazu und so waren Otmar, seine Geschwister und Cousins immer neugierig, wenn das Tor des nahe gelegenen Feuerwehrhauses in der Spitalstraße geöffnet wurde und es etwas zu sehen gab. Ein Foto aus dem Jahr 1968 zeigt den neunjährigen Otmar zusammen mit seinem Cousin im Wernecker LF8.

Im Alter von 16 Jahren trat er schließlich als aktives Mitglied der Feuerwehr bei und sollte von da an immer eine feste Größe bleiben. Nur wenige leben das Ehrenamt Feuerwehr so wie Otmar. Zum einen natürlich durch seine stete Bereitschaft, dem Nächsten zu helfen und zum Einsatz zu erscheinen, wann immer es ihm möglich war. Zum anderen aber auch in ganz besonderem Maße durch sein Engagement auf Vereinsebene, für das er 2015 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Wenn man in Werneck von der Seele der Feuerwehr spricht, dann kann man nur von Otmar sprechen. Dabei ist er sich immer treu geblieben, ein geradliniger Typ mit Ecken und Kanten, der seine Meinung überzeugend vertritt und sich weder verbiegen noch von anderen vor den Karren spannen lässt.

Sinnbildlich für sein Wirken stehen auch seine Stiefel, die er seit nunmehr rund 40 Jahren trägt und sich standhaft weigert, sie erneuern zu lassen. Der Zahn der Zeit hat sicher auch an ihnen genagt, aber sie haben bis zuletzt hart gearbeitet, bei jedem Einsatz geholfen und sich nie in den Vordergrund gedrängt. Und Otmar wäre nicht Otmar, wenn er nach der Brotzeit und der kleinen Feierstunde zu seinen Ehren die Stiefel nicht wieder in den Spind gepackt hätte: Es könnte ja sein, dass heute Nacht wieder Alarm ist und dann ist er natürlich da!

Langweilig wird ihm übrigens auch ohne aktiven Feuerwehrdienst nicht. Dafür ist er in zu vielen Vereinen engagiert und trägt viel zur Bereicherung des Wernecker Vereinslebens bei. So ist er auch weiterhin ein leuchtendes Vorbild und stellt sich gerne in den Dienst der Allgemeinheit.

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