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Brandübungscontainer zur Realbrandausbildung für die bayerischen Feuerwehren

Veröffentlich am: 01.12.2015

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – der bekannte Kinderreim, der an eine brennende Kerze auf dem Adventskranz denken lässt, rückt die Farbe Rot in den Mittelpunkt. Rot wie das Feuer.

Dass die Advents- und Weihnachtszeit ein erhöhtes Potenzial für Brände bietet, bestätigt Schweinfurts Kreisbrandrat Holger Strunk. Er mahnt zu Aufmerksamkeit und wirbt um Rauchmelder.

„Zu Beginn der Adventszeit passiert erfahrungsgemäß nicht so viel“, sagt der oberste Brandschützer im Landkreis. Aber je kleiner die Kerzenstummel würden, umso höher steige das Brandrisiko. „Die Leute werden unaufmerksam, sie lassen die Kerzen am Adventskranz brennen, wenn sie den Raum verlassen.“

Wie der Weihnachtssern nach Europa kam Kartenspielen: Rot ist Trumpf Weißer Schnee auf roten Kerzen

Manche vergessen auch, die kleinen Lichter vor dem Zubettgehen auszublasen. Da könne dann eine Tischdecke oder ein Vorhang zum Verhängnis werden. Von drei Wohnungsbränden im Landkreis in den vergangenen fünf Jahren, die von Adventskränzen verursacht wurden, weiß Strunk. Auch dürr werdende Christbäume mit echten Kerzen in geheizten Wohnzimmern können bei einem Brand in Sekundenschnelle eine ganze Wohnung in Flammen setzen, ergänzt er.

Angesichts solcher Szenarien appelliert Strunk, Rauchmelder in die Räume einzubauen. Neubauten müssen sowieso damit ausgestattet werden, für alle anderen Gebäude gilt eine Nachrüstpflicht bis 31. Dezember 2017.

Mindestens die Flure zu den Schlafzimmern und diese Räume selbst müssen mit Rauchmeldern versehen werden. Auch Kreisbrandinspektor Peter Höhn plädiert dafür. Viele Menschen würden das Thema noch wegschieben. „Es muss offenbar immer erst was passieren“, sagt er und erinnert an den Tod eines Mannes in Werneck, der bei einem Schmorbrand in seiner Wohnung erstickte. „Ein Rauchmelder hätte ihn wohl gerettet.“

Die Feuerwehrexperten treffen sich gerade in der ersten Dezemberwoche bei einer Realbrandausbildung für Träger von Atemschutzgeräten. Ein holzbefeuerter Brandübungscontainer steht dafür auf dem Kreisbauhofgelände in Niederwerrn zur Verfügung.

Freiwillig sitzen im Schulungsraum Feuerwehrleute aus verschiedenen Landkreisgemeinden, an diesem Tag aus Stadtlauringen, Geldersheim und Werneck. „Sie haben sich extra dafür Urlaub genommen“, honoriert Strunk das Engagement der ehrenamtlichen Helfer.

Es sind Atemschutzgeräteträger, die sich weiterbilden wollen: Wie man den Brandverlauf erkennt, wie man die Gefährdungssituation einzuschätzen hat, wie Türen zu Brandräumen geöffnet werden sollen und wie Rauchexplosionen verhindert werden. Der Übungscontainer vermittelt ganz realistisch, wie ein Zimmerbrand verläuft, wie die typische Hitze- und Rauchentwicklung dort aussieht.

700 bis 800 Grad Wärme erzeugt das Holzfeuer; die Holzplatten im Container simulieren die Möbel einer Wohnung, auf die die Flammen des Brandherdes – das kann auch ein Adventskranz sein – übergreifen. Dadurch verursachte Pyrolyse-Gase zünden nach einiger Zeit durch: „Dancing Angels“, tanzende (Feuer-)Engel, lautet der Begriff für diesen Feuerschwall im Rauch.

Für die Wehrmänner ist die Erfahrung im Brandcontainer eine gute Ergänzung zur traditionellen Ausbildung. Sie können dadurch im Ernstfall kritische Situationen sicherer erkennen und entsprechend reagieren, sagt Holger Strunk.

Der oberste Brandschützer ist stolz auf seine Leute. Und es freut ihn, dass im Landkreis Schweinfurt der Feuerwehrdienst und das Ehrenamt generell besonders gewürdigt werden. „Bei uns gibt es jedes Jahr für die Inhaber der Ehrenamtskarte ein besonderes Dankeschön vom Landrat und vom Kreistag“, sagt er. Mal werde man zu einem Konzert eingeladen, mal zu einem Varieté-Abend. Eine solche Würdigung sei auch wichtig, denn „ohne das Ehrenamt geht‘s nicht“.

Quelle: Mainpost

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