Schlossübung 2013
Veröffentlich am: 01.10.2012Großübung mit fünf Feuerwehren im Bezirkskrankenhaus Schloss Werneck – Zwei Stationen evakuiert
Brandschutzbestimmungen hin oder her: erst der Ernstfall deckt Lücken auf. Deswegen wird in Betrieben, Heimen, Hotels, Kindergärten und großen öffentlichen Einrichtungen immer häufiger der Ernstfall geprobt. So auch bei einer Großübung im Bezirkskrankenhaus Schloss Werneck für die Feuerwehren, die im Ernstfall als erstes alarmiert würden: die Wehren aus Schweinfurt, Bergrheinfeld, Essleben, Werneck und die Betriebsfeuerwehr des Schlosses, die innerhalb von nicht einmal 15 Minuten nach Alarmauslösung vor Ort waren.
Einsatzort war der H-Bau des Bezirkskrankenhauses. Das zweigeschossige Flachdachgebäude aus dem Jahr 1970 war im Nu umstellt. Im Keller war bei Schweißarbeiten ein Brand ausgebrochen. Einer der Arbeiter wurde vermisst. Vier Personen saßen im zweiten Stock auf den Balkonen fest. Die Treppenhäuser und der Keller waren voller Rauch. Zwei Stationen waren zu evakuieren, Menschen zu retten, das Feuer zu löschen.
Die Wernecker Wehr hatte ihren Einsatzort auf der Eingangsseite des Gebäudes. Die Schweinfurter mussten mit ihrem Drehleiterfahrzeug kräftig rangieren, um an die Parkseite zu gelangen. Die Wehren aus Bergrheinfeld und Eßleben betrieben vom Eingang des nebenliegenden K-Baus aus die Rettung der Personen und die Brandbekämpfung im Keller. Vier Trupps waren im Keller und in den Treppenhäusern zugange – mit Wärmebildkameras und Atemschutzmasken, durch die deutlich vernehmbar schneller Atem strich.
Relativ früh gab es eine erste Lagebesprechung der Fahrzeug- und Gruppenführer mit Kreisbrandmeister Holger Strunk, Kreisbrandinspektor Peter Hauke, dem Kommandeur der Wernecker Feuerwehr Thomas Baucke. Als Ortskundige immer dabei waren der Feuerschutzbeauftragte der Bezirkskrankenhäuser Michael Christ und Wolfgang Beyfuß, zweiter Kommandant der Schlossfeuerwehr.
Personen wurden auf Tragen aus dem Keller gebracht, über die Feuerwehrleiter aus dem Obergeschoss, mit Decken umhüllt und den Pflegern übergeben. Alles wurde dokumentiert. Nach 40 Minuten wurde der Brand als gelöscht gemeldet.
Zum Fazit kamen Kommandanten und Mannschaft im Ehrenhof des Schlosses zusammen, darunter auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr Werneck, die die zu Rettenden mimten, das Rote Kreuz, Pflegedienstkräfte und als Beobachter eine stattliche Anzahl Wernecker Bürger. Kommandant Baucke fasste den Ablauf zusammen. Auch Mängel wurden angesprochen, wie die Hebebühne in einem Anfahrtsweg.
Dass derartige Übungen nicht als lästige Vorschrift empfunden werden, unterstrich betonte Verwaltungsdirektor Bernd Pallasch. Solche Übungen vermitteln Sicherheit und Vertrauen. Seinem Dank schlossen sich neben Verantwortlichen der übergeordneten Feuerwehrverbände auch Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl an.
Quelle: Mainpost