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Sicherer unterwegs zur Einsatzstelle

Veröffentlich am: 10.10.2012

Fahrertraining mit Feuerwehrfahrzeugen – 72 aus dem Kreis waren mit dabei Mitten in der Nacht aus dem Bett, schlaftrunken zum Feuerwehrhaus fahren, hinters Steuer des Tanklöschfahrzeugs klemmen und Gas geben. Es eilt! Den Fahrern von Einsatzfahrzeugen wird viel abverlangt. Sie sollen Mannschaft und Gerät schnell zur Einsatzstelle bringen, und das sicher. Dabei fahren viele von ihnen die Feuerwehr-Lastwagen, die deutlich größer und schwerer als ihr Privatauto sind, nur ein paar Mal im Jahr. 72 Feuerwehrfahrer aus dem Landkreis Schweinfurt haben nun erstmals ein Sicherheitstraining absolviert, um Unfällen mit Einsatzfahrzeugen vorzubeugen – besonders, wenn‘s brenzlig wird.

„Die Fahrer dürfen auch bei eingeschaltetem Blaulicht nicht überdrehen“, sagt Richard Kohlmann. Bei allem Zeitdruck gelte im Ernstfall: Auf das sichere Hinkommen kommt es an. Seit dem Jahr 1967 ist der Mann aus Karlstadt Fahrlehrer für Lastwagen, mit Zusatzausbildung für Sicherheitstrainings mit Feuerwehrfahrzeugen. Zu den sechs Terminen mit je sechs Fahrzeugen und zwölf Fahrern aus dem Landkreis Schweinfurt ist er gerne gekommen. Denn, sagt er: „Die Feuerwehrleute sind immer mit Feuer und Flamme beim Training dabei.“ Und das Feedback sei durchweg positiv.

Auf dem Parkplatz des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, der dem Kreisfeuerwehrverband als Trainingsgelände dient, geht es nach einstündiger theoretischer Ausbildung in die Praxis. Dann üben die Fahrer mit den Feuerwehrfahrzeugen, beispielsweise Einparken – vorwärts und rückwärts, mit Einweiser und nur mit Spiegeln –, das Rangieren auf enger Fläche und das Slalomfahren. Nachmittags geht es härter zur Sache: Bremsen bei Gefahr und auf rutschigem Untergrund sowie plötzliches Ausweichen vor Hindernissen werden verlangt. Ebenso der Umgang mit Fliehkräften beim Fahren im Kreis.

Die Fahrer sollen lernen, wie sich ihr Fahrzeug in Extremsituationen verhält, schildert Fahrlehrer Kohlmann, und wie sie es unter Kontrolle behalten. Manche Feuerwehrfahrzeuge sind 25 Jahre alt oder noch älter, haben keine Sicherheitsgurte und kein ABS, der tote Winkel im Rückspiegel ist so groß wie ein Garagentor – das alles gelte es zu berücksichtigen. Kohlmann zeigt, wie die Position der Fahrersitze so eingestellt wird, dass die Pedale gut erreichbar sind, und dass beim Gefahrenbremsen das Bremspedal sofort voll gedrückt werden muss. Oft werde, wenn‘s drauf ankommt, gezögert und so Bremsweg verschenkt, schildert Kohlmann einen Fehler, den er bei vielen Teilnehmern beobachtet.

Der Landkreis Schweinfurt sei, soweit er sich erinnern kann, von schweren Unfällen mit Feuerwehrfahrzeugen verschont geblieben, sagt Kreisbrandrat Georg Vollmuth (Frankenwinheim). Vom Sinn und Zweck des Fahrsicherheitstrainings, das der Landesfeuerwehrverband mit der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) ausgehandelt und konzipiert hat, ist er dennoch überzeugt. Immer wieder gebe es Blechschäden und Kratzer an Feuerwehrautos. Das Training sei bei den Wehren gut angekommen, nur wenige hätten nicht mitgemacht.

Die KUVB habe die landesweit einheitlichen Sicherheitstrainings bezuschusst, berichtet Vollmuth; im Kreis Schweinfurt mit 10 000 Euro. Die Kommunen mussten so pro Teilnehmer nur 35 Euro zahlen.

Quelle: Mainpost

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